Eckernförde (eb) [09.09.10]. Für die sechs Uboote
der Klasse 206 A hieß es am 30. August 2010 im Kranzfelder
Hafen des Marinestützpunkts Eckernförde ein letztes
Mal "Besatzungen
auf Manöverstation!" und "Leinen Los!". Um
9 Uhr verließen dann U15, U16, U17, U18, U23 und U24 gemeinsam
den Hafen.
"
Heute wollen wir noch einmal gemeinsam zur
See fahren, um in angemessener Art und Weise unsere Uboote
der Klasse 206A
zu verabschieden, die nun nach 35 Jahren im Dienste
der Deutschen Marine nicht etwa zu Grabe getragen, sondern
mit Respekt in
den wohlverdienten Ruhestand entlassen werden", hob der
Kommandeur des 1. Ubootgeschwaders, Fregattenkapitän Patrick
Rothehüser, bei seiner Auslaufmusterung hervor.
Begleitet von den Flottendienstbooten "Alster" und "Oste" ging
es in die Eckernförder Bucht. Nachdem einige Formationen
gefahren wurden, liefen die Uboote unter den Klängen des
Marinemusikkorps Ostsee wieder in den Hafen ein. Und auch wenn
man die Uboot-Fahrer als hart bezeichnet, tatsächlich floss
während des traditionellen "Einlaufbiers" bei
dem ein oder anderen eine kleine Träne. "Ubootfahren
ist natürlich weit mehr als der Bau der Boote; mindestens
genauso wichtig sind die Besatzungen, die die Boote
zur See fahren. Auch in dieser Hinsicht waren die Besatzungen
der Uboote
der Klasse 206A Wegbereiter für unsere heutigen Einsätze",
sagte Fregattenkapitän Rothehüser abschließend.
Die Marine hat am 1. Juni 2010 ihre Uboote der Klasse 206 A
vorzeitig aus der Nutzung genommen. Damit einher geht
die Bündelung
finanzieller und personeller Ressourcen, um die operationelle
Verfügbarkeit der Uboote der Klasse 212 A zu erhöhen.
Die insgesamt zehn Uboote der Klasse 206 A wurden zwischen
1973 und 1975 in Dienst gestellt. Die Boote sind
zum Schutz gegen Minen aus amagnetischem Stahl gebaut.
Im Vergleich mit Ubooten anderer Nationen sind die deutschen
Uboote mit circa 500 Tonnen Verdrängung die kleinsten
bewaffneten Uboote, die weltweit operieren. Aufgrund ihrer
geringen Größe und der guten Tiefensteuereigenschaften
eignen sie sich besonders für den Flachwassereinsatz
und können getaucht noch bei Wassertiefen von circa 20
Meter manövrieren. |